Meine 7-Schritte-Methode aus drei Jahren Erfahrung
Es gibt da eine Sache, die viele am Anfang falsch einschätzen:
KI denkt nicht wie ein Mensch. Sie lernt nicht von selbst dazu, sie versteht nichts im eigentlichen Sinn und sie erinnert sich auch nicht dauerhaft. Sie arbeitet ausschließlich mit Mustern, die man ihr in diesem Moment gibt.
Und trotzdem fühlt sich die Zusammenarbeit mit ihr manchmal erstaunlich menschlich an – vor allem dann, wenn man nicht einfach trocken Befehle hineinwirft, sondern zusammen mit der KI denkt.
Nach drei Jahren intensiver Nutzung habe ich gemerkt:
Brainstorming ist das eigentliche Geheimnis.
Es ist besser als jeder perfekt formulierte Einzelprompt. Darum stelle ich hier die Methode vor, die für mich am zuverlässigsten funktioniert.
Die 7-Schritte-Methode für richtig gute Ergebnisse mit KI
1. Das Thema grob benennen
Nicht zu detailliert, nicht überladen. Einfach sagen, worum es geht:
„Ich möchte ein Programm für X machen“ oder „Ich habe eine Idee für ein Projekt, lass uns darüber sprechen.“
Das öffnet den Raum, ohne die KI zu überfordern.
2. Erst einmal warmwerden
Die KI reagiert besser, wenn man mit ihr ins Gespräch kommt. So, wie ein Mensch auch erst in Fahrt kommt, wenn man sich eingroovt.
Ein, zwei Sätze reichen. Vielleicht eine Frage: „Was wäre deiner Meinung nach ein sinnvoller Ansatz?“
Damit sammelt man die ersten Bausteine.
3. Grenzen setzen
Bevor es konkret wird, sage ich immer, was ich auf keinen Fall möchte: „Keine komplizierten Fachbegriffe“, „Keine Beispiele, die nicht zur Realität passen“, „Keine unnötigen Aufzählungen“.
Wenn man die KI zu früh „laufen lässt“, wird sie zu kreativ. Mit klaren Grenzen wird sie punktgenau.
4. Fokus bestimmen
Jetzt kommt die Richtung ins Spiel: „Ich möchte, dass wir uns zuerst auf die Struktur konzentrieren“,
oder „Erzähl mir erst, welche Schritte nötig wären.“
So verhindert man, dass die KI zu sehr davonrennt.
5. Schritt für Schritt vertiefen
Jetzt baut man gemeinsam. Man geht Punkt für Punkt weiter, bestätigt, korrigiert, ergänzt. Das ist der Teil, der sich am meisten menschlich anfühlt, weil man zusammen etwas formt – und die KI reagiert dabei äußerst zuverlässig.
6. Zusammenfassung anfordern
Wenn alles klar ist, lasse ich die KI immer das bisherige Ergebnis in eigenen Worten zusammenfassen.
Dabei erkennt man sofort, ob sie wirklich die richtigen Informationen „auf dem Tisch“ hat.
Wenn etwas fehlt, wird es nachgereicht. Wenn etwas falsch ist, wird es korrigiert.
7. Erst jetzt den Auftrag geben
Ganz am Ende kommt der eigentliche Wunsch: „Schreib das Programm“, „Verfasse den Text“, „Erstelle die Anleitung“.
Und dann passiert es: Die KI liefert Ergebnisse, die man mit einem einzigen, perfekt formulierten Befehl niemals erreicht hätte.
Warum das funktioniert
Ein einziger großer Prompt ist wie ein riesiges Paket, das man jemandem vor die Füße knallt: „Mach mal!“
Beim Brainstorming dagegen wird Schritt für Schritt ein gemeinsames Verständnis aufgebaut. Die KI arbeitet damit sehr zuverlässig, weil sie Informationen sofort in den richtigen Zusammenhang setzt –
aber eben nur, wenn man sie in kleinen Portionen gibt.
Wie bei einem Menschen auch. Nur aus anderen Gründen.
Mein Fazit
Wenn man der KI Zeit gibt, mit einem mitzudenken, macht sie weniger Fehler, arbeitet strukturierter
und trifft den Ton viel besser.
Und interessanterweise entsteht dadurch dieses Gefühl, als würde man wirklich mit jemandem zusammenarbeiten – obwohl sie streng genommen gar nichts versteht.
Die beste KI-Nutzung ist also kein einzelner Befehl, sondern ein kleines Gespräch.
